Möbel und Kleinmöbel in der Sammlung ostasiatischer Kunst des Graf-Luxburg-Museums
30 unterschiedliche Einrichtungsgegenstände sind Teil der Sammlung. Karl Graf von Luxburg (1872-1956) erwarb diese größtenteils während seiner beruflichen Stationen in China. Später ergänzte er die Einrichtung verschiedener Räume von Schloss Aschach durch chinesische Möbelstücke und richtete ein sogenanntes chinesisches Zimmer ein.
Als Highlight gilt der wertvolle Tisch aus Hartholz. Graf Karl möblierte damit sein Schlafzimmer in Aschach. Wie für traditionelle chinesische Möbel üblich, sind der Tisch sowie die sechs in der Sammlung vorhandenen Stühle ohne Nägel und Leim gefertigt worden. Sie waren so konstruiert, dass sie durch Zapfen und Zargen zusammengehalten wurden. Als besonders wertvoll galten Möbel aus den Harthölzern Zitan-Holz oder dem Rosenholz huanghuali. Neben ihrer als schön erachteten Beschaffenheit waren diese Hölzer selten.
Ein kleiner Kabinettschrank aus Holz, geschmückt mit Lackmalerei sowie zwei kleine Truhen dienten als schön anzusehende Aufbewahrungsorte. Letztere waren mit Glück verheißenden Symbolen dekoriert und Teil eines Sets zur Hochzeitsausstattung.
Neben diesen Möbeln, die für Innenräume genutzt wurden, gehören auch traditionelle chinesische Möbel für den Außenbereich zur Sammlung. Vier tonnenförmige Hocker für den Garten sind aus Steinzeug gefertigt. Das Material galt als wetterbeständig.
Zur Präsentation von Kunstwerken, beispielsweise aus Porzellan, wurden auch kleine Podeste verwendet. Diese Sockel waren meist aus Naturmaterialien wie Hartholz oder Stein. Auch Porzellan oder Bronze wurden verwendet. Der größte Teil der Sockel, die Graf Karl besaß, stammte aus dem 19. Jahrhundert. Sie waren teils im Stil der Ming-Zeit (1368-1644) gefertigt, aber später hergestellt. Da man in Europa Ostasiatika als Schauobjekte präsentierte, waren die Sockel für die Objektpräsentation beliebt. Daher wurden sie in China auch speziell für den Export nach Europa hergestellt. Die Untersetzer sind aber keine Erfindung des 19. Jahrhunderts oder für den europäischen Markt. Sie gehen auf eine lange chinesische Tradition zurück. Sockel wurden in China verwendet, um wertvolle Objekte, wie etwa im Gelehrtenzimmer, in den Kunstsammlungen des Kaisers oder in großen Privatsammlungen, zu präsentierten. Zahlreiche Malereien, seit der Tang-Zeit (618-907) überliefert, sowie auch die Darstellung auf chinesischen Vasen oder Pinselbechern zeigen Schmuckvasen auf Sockeln.
Text: CC BY-NC 4.0
>> Diese Sammlung ist ein Teil der "Sammlung ostasiatischer Kunst im Graf-Luxburg-Museum der Museen Schloss Aschach" im Bestand des Graf-Luxburg-Museum und der Museen Schloss Aschach.