Münzen und Medaillen der sächsischen Kurfürsten

Das Haus Wittelsbach pflegte über Jahrhunderte hinweg enge Beziehungen zum Haus Wettin, jenem Geschlecht, dem auch die Herzöge und Kurfürsten von Sachsen entsprangen. Es überrascht deshalb wenig, dass sich im Bestand der Staatlichen Münzsammlung München, die bis auf Herzog Albrecht V. (1550-1579) zurückgeht, eine Vielzahl herausragender Gepräge der sächsischen Kurfürsten befindet. Nach der Teilung des Hauses Wettin in die Ernestinische und die Albertinische Linie 1485 ging die Kurwürde zunächst an die Ernestiner. Deren herausragendster Kurfürst war Friedrich III. der Weise (1486-1525). Er tat sich nicht nur als Unterstützer Martin Luthers hervor, sondern ließ auch den erzgebirgischen Silberbergbau forcieren, dessen Ausbeute zum Großteil vermünzt wurde. Dies führte in der Frühen Neuzeit zu einer beeindruckenden Vielfalt der sächsischen Gepräge. So wurde 1498 etwa mit dem "Schreckenberger" eine neue Silbermünze mit ca. 4,5 Gramm Gewicht geschaffen. Deren Bezeichnung leitete sich vom Schreckenberg im Erzgebirge ab, dessen Silber zunächst für die Prägung der Großgroschen herangezogen wurde. Seit 1547 lag die Kurwürde bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 bei der Albertinischen Linie des Hauses Wettin. Einer deren bedeutendsten Vertreter war Friedrich August I. der Starke (1694-1733), dessen glanzvolle Münzprägung auch heute noch reiches Zeugnis absolutistischer Prachtentfaltung ablegt.

Weitere Teilsammlungen zur Sammlung "Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803" in bavarikon:

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803" der Staatlichen Münzsammlung München.