Theresienwiese

Die Theresienwiese in der Münchner Ludwigsvorstadt verdankt dem Oktoberfest weltweite Bekanntheit. Sie bietet mit ihrem Areal von zweiundvierzig Hektar den idealen Austragungsort für das größte Volksfest der Welt. Lange Zeit aber war die Theresienwiese nicht mehr als tristes Grasland vor den Toren Münchens. Im Laufe der Zeit veränderte sich das Erscheinungsbild des Oktoberfestes, der Festplatz wurde damit auch immer wieder zur Bühne des jeweiligen Zeitgeists.

Am 17. Oktober 1810 richtete das Münchner Bürgermilitär zu Ehren der Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig (1786-1868) und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) auf eben jener Wiese ein Pferderennen aus. Rund 50.000 Zuschauer verfolgten das Rennen von einem Hang am Rande der Wiese. Dieses Auftaktrennen bildete den Ausgangspunkt für die Tradition des Oktoberfestes. Der Austragungsort wurde zu Ehren der Braut und mit königlicher Genehmigung bereits 1810 "Theresens Wiese" genannt. In den 1820er-Jahren wandelte sich die Bezeichnung zur galanteren "Theresien-Wiese".

Julia Misamer

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