„Unterm weiß-blauen Himmel, Landlerfolge“

Passgenau auf knappe drei Minuten Plattenlaufzeit haben die Musiker der Original Tegernseer Bauernkapelle Moar jn. die Ländlerfolge abgestimmt. Die Kapelle Moar jn. wickelte ihre Aufnahmen in Berlin ab, wenngleich als Adresse teils Rottach angegeben wurde. Dafür wurden überaus bekannte und beliebte ländlerische Melodien aus der Überlieferung im südlichen Oberbayern, wie sie vor allem in Miesbach, Schliersee und Tegernsee gespielt wurden, ausgewählt und abwechslungsreich wiedergegeben.

Die Besetzung entspricht der einer dörflichen Blaskapelle der Zeit (1934) mit Klarinetten, Trompeten/Flügelhorn, Alt-/Tenorhörnern, Begleitung mit dreistimmigem Blech, Tuba/Bombardon als Bass und Schlaginstrumenten. Die Musikanten spielen versiert auf ihren Instrumenten – besonders die Begleitinstrumente legen ein beachtliches Tempo vor und prägen so den sehr dynamischen Charakter der Tonaufnahme. Während in der traditionellen Volksmusik des oberbayerischen Oberlands meist die Klarinetten die Melodie führen, ist es bei der Kapelle Moar jun. das Blech. Die Klarinetten werden hier zur Verzierung eingesetzt, so wie zum Beispiel in der böhmischen Blasmusik heute. Die Verwendung des Begriffs "Landlerfolge" ist etwas verwirrend gebraucht: In der traditionellen Spielform bezeichnet eine Ländlerfolge die Reihung von jeweils wiederholten sechzehntaktigen Melodien und achttaktigen zweiten Teilen – hier jedoch wird die traditionelle Form reduziert präsentiert. Zunächst wird die auch heute sehr geläufige Melodie des "Bandltanzes" der Trachtenvereine gespielt, später folgen bekannte, von den Blechinstrumenten geführte Halbwalzermelodien, bevor wieder die Eingangsmelodie mit dem "Bandltanz" gespielt wird und ein identischer zweiter Durchgang folgt.

Theresia Schusser

Unterm weiß-blauen Himmel, Landlerfolge

[1934]
  • Original Tegernseer Bauernkapelle Moar jn. [Interpreten]
  • [Berlin]