Römerlager im Zeughaus

Die Sammlung des Römischen Museums generiert sich aus den reichen archäologischen Funden der Stadt Augsburg und der nahen Umgebung, von denen eine Auswahl herausragender Objekte in bavarikon präsentiert werden soll.

Schon der Humanist Konrad Peutinger (1465-1547) sammelte römische Steindenkmäler und schmückte damit sein Haus und seinen Garten. Noch heute befinden sich im Torbereich und im Innenhof des Peutingerhauses unweit des Doms einige eingemauerte Steindenkmäler. 1505 erschien seine Sammlung römischer Inschriften und markiert damit den Beginn der Antikenforschung in Augsburg.

Johann Nepomuk Franz Anton von Raiser (1768-1853) sorgte zusammen mit Gleichgesinnten im Jahre 1822 für die Einrichtung des Antiquarium Romanum bei St. Anna, dem ersten Museum vor Ort, welches die römischen Überreste der Stadt Augsburg und seiner nächsten Umgebung aufnehmen sollte. Zu den zahlreichen ausgestellten Steindenkmälern zählte u. a. das 4,5 Meter hohe Pfeilergrabmal des Titus Flavius Martialis aus Augsburg-Oberhausen (Anfang drittes Jahrhundert, vgl. Abbildung), welches seit seiner Auffindung 1709 wieder aufgebaut an der Dorfstraße gestanden hatte, bevor es ins Antiquarium kam. Außerdem sollen sich auf den Fensterbrüstungen "Vasentrümmer“ und "400 Münzen von Kupfer und Erz" befunden haben. Teil der Ausstellung war auch schon damals Augsburgs wohl berühmtestes Exponat – der 1769 in der Wertach gefunden bronzene Pferdekopf.

In der Folgezeit wuchs mit dem wissenschaftlichen Interesse auch die Sammlung stetig an und forderte immer mehr Raum. Neben den Steindenkmälern – Fragmente von Grab- und Weihedenkmälern, Skulptur und Architektur – dokumentieren Objekte aus sämtlichen Materialgruppen die Zeit von der Gründung des Militärlagers 15 v. Chr. über die Blütezeit der Provinzhauptstadt Aelia Augusta im zweiten Jahrhundert und die Widrigkeiten des dritten Jahrhunderts bis in die Spätantike. Die Sammlung spiegelt alle Bereiche des öffentlichen und privaten römischen Lebens in Augsburg wider und ist von unschätzbarem wissenschaftlichen Wert.

Die Grabungen der Stadtarchäologie fördern immer wieder zum Teil spektakuläre römische Funde zutage. Ein Abschluss der Sammlung ist demnach nicht absehbar.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Römischen Museums Augsburg in den Kunstsammlungen und Museen Augsburg und der Kunstsammlungen und Museen Augsburg.