Zwischen Macht und Glaube – Das Aschaffenburger Kollegiatstift St. Peter und Alexander im Mittelalter

Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Geschichte der erst seit 1814 zu Bayern gehörigen Stadt Aschaffenburg maßgeblich durch das Kollegiatstift St. Peter und Alexander geprägt. Seit dessen Gründung Mitte des 10. Jahrhunderts wirkte es sich aufgrund seiner herausragenden geistlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung günstig auf die städtische Entwicklung Aschaffenburgs aus. Im Verband des Erzstifts Mainz, das bereits sehr früh in den Besitz von Stadt und Stift gelangte, wurde der Ort zum politischen Mittelpunkt des Mainzer Oberstifts, also des Gebietes am Untermain, in dem die Mainzer Erzbischöfe weltliche Herrschaftsrechte ausübten. Zugleich war das Stift Sitz des Archidiakonats Aschaffenburg. Die enge Verbindung zu Mainz findet weiter darin ihren Ausdruck, dass die Erzbischöfe seit dem Hochmittelalter Aschaffenburg als ihre Zweitresidenz nutzten.

Der zeitliche Rahmen, innerhalb dessen sich die Ausstellung der Geschichte des Kollegiatstiftes St. Peter und Alexander nähert, erstreckt sich von den frühen Anfängen des kirchlichen Lebens in Aschaffenburg im 9. und 10. Jahrhundert bis zum Ende des Bauernkriegs 1525. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung auf das Mittelalter und die zeitliche Grenze des Jahres 1525 liegt in der einschneidenden Wirkung des Bauernkriegs für die Geschichte der Stadt und des Stifts begründet. Er beendete den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg vorangegangener Jahrhunderte und warf Aschaffenburg, das sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt seiner Macht befunden hatte, in seiner Entwicklung weit zurück.

Die Ausstellung zeichnet die wirtschaftlichen, besitzgeschichtlichen und politisch-administrativen Strukturen des Kollegiatstifts in ihrer Entwicklung schlaglichtartig nach und beleuchtet exemplarisch wichtige Ereignisse in dessen Geschichte. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Beziehungen zur Stadt Aschaffenburg auf der einen und dem Mainzer Erzstift auf der anderen Seite. Die Ausstellung stützt sich bei ihrer Darstellung auf die digitalisierten Urkunden (Zeitraum: 982 bis 1525) und Amtsbücher aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.

Über die Ausstellung

Glossar

Literaturhinweise