RSD-Schablonen für das Muster „Obst“, 1993

Beim so genannten Rotationssiebdruck (RSD) wird der Stoff fortlaufend mit runden Zylinderschablonen aus sehr leichtem Metall (Nickel) bedruckt. Bei diesem in den 1960er-Jahren aufkommenden Verfahren, das vor allem für Muster ohne sichtbare Rapportunterbrechung Verwendung fand, handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Filmdrucks.

Die Neue Augsburger Kattunfabrik (NAK) nahm 1968 den Rotationssiebdruck auf. Ab 1981 arbeitete sie ausschließlich mit diesem Verfahren. 16 Maschinen bedruckten ab diesem Zeitpunkt die Stoffe. Schon 1978 erfolgten in der Bundesrepublik Deutschland drei Fünftel der gesamten Stoffdruckproduktion über den Rotationssiebdruck, der auch Rotationsschablonendruck genannt wird.

Ein Laser half dabei, die Motive auf die dünnwandigen Druckschablonen zu übertragen, sodass die zu druckenden Partien mit kleinsten Löchern perforiert wurden. Eine Rakel presste die Farbe von innen durch die Perforation der Schablone auf den Stoff. Stoff und Walzen bewegten sich vollautomatisch. Der RSD-Druck zählte zu den schnellsten Techniken im Stoffdruck: In einer Minute ließen sich je nach Stoff und Muster bis zu 100 Meter Stoff bedrucken. Zur Herstellung eines kompletten Stoffmusters waren teilweise bis zu 20 verschiedene Rundschablonen notwendig. Die Technik eignete sich besonders für großgemusterte Dessins.

Ein spezieller Transportwagen schützte die dünnwandigen Schablonen vor Beschädigung auf dem Weg vom Lager zur Druckmaschine.

Die abgebildeten zylindrischen Schablonen fanden für das Motiv "Obst" Verwendung, das Früchte wie Ananas, Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche u. a., zeigt.