Ikonographie der Wirtschaft auf Banknoten Zentral- und Südamerikas

Banknoten sind mehr als nur Geld. Als Massenkommunikationsmittel transportierten Geldscheine über Ihre Ikonographie auch immer eine Botschaft. Lässt ein Staat selbst Papiergeld herausgeben und mit seinen Hoheitszeichen versehen, ist dies stets ein Zeichen für dessen Souveränität – nicht nur in wirtschaftspolitischen Fragen. Gerade für die Anfang des 19. Jahrhunderts noch jungen Nationen Lateinamerikas war die Herausgabe eigenen Geldes deshalb von entscheidender Bedeutung für ihr Selbstverständnis.

Mit zunehmender Komplexität in der Gestaltung des Papiergeldes, entstand auch in Mittel- und Südamerika der Wunsch, eine größere Vielfalt nationaler Identifikationspunkte in das Bildprogramm der Banknoten mitaufzunehmen. In Lateinamerika waren es häufig Szenen aus dem Wirtschaftsleben, die das Papiergeld als "Visitenkarte" ihres Herausgeberlandes zierten. Nicht ohne Stolz wurden prosperierende Wirtschaftszweige – allen voran Branchen der alles dominierenden Exportwirtschaft – auf den Banknoten abgebildet. Diese Motive dienten nicht nur als Propagierung der einzelnen prosperierenden Volkswirtschaften, sondern auch als Nachweis, dass man im Club der modernen und entwickelten Nationen Westeuropas und Nordamerikas angekommen war. Dass Anspruch und Wirklichkeit in den einzelnen Nationen nicht immer nahtlos zueinander fanden, verdeutlichen die einführenden Ausstellungskapitel zur Wirtschaftsgeschichte Lateinamerikas.

Die Ausstellung zeigt Banknoten Mittel- und Südamerikas von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Auswahl der Objekte konzentriert sich bewusst auf die großen Entwicklungslinien und Wirtschaftszweige Lateinamerikas und illustriert den Bildreichtum der Banknoten jener Jahre.

Über die Ausstellung

Literaturhinweise

Versión en español:

Iconografía de la economía en los billetes de Centroamérica y Sudamérica

Versão em português:

Iconografia da economia nas notas bancárias da América Central e do Sul