Viehhaltung

Die Viehwirtschaft hat vor allem in Südamerika eine lange Tradition. Bereits um 3.500 v. Chr. wurden im zentralen Andenraum Lamas und Meerschweinchen gehalten. Die klassischen Nutztiere wie Rinder und Schafe wurden erst von den Europäern eingeführt. Dank der schier unendlichen Grassavanne, der sogenannten Pampa, etablierte sich die Rinderzucht zur Erzeugung von Fleisch und Leder vor allem in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Der in diesen Ländern als "Gaucho" bezeichnete Rinderhirte entwickelte sich zum Identitätsmerkmal dieser südamerikanischen Staaten und findet sich entsprechend häufig auf Banknoten wieder. Am geographisch anderen Ende Lateinamerikas wies auch Mexiko einen beachtlichen Rinderbestand auf. Die auf den mexikanischen Banknoten abgebildeten "Cowboys" werden jedoch als "Charros" bezeichnet.

Argentinien 1884, Gaucho zu Pferd, die Bola schwingend: Genutzt wurde diese Wurfwaffe nicht nur zur Jagd, sondern auch zum Einfangen der Rinder.

Paraguay 1886, Rind samt Herde im Hintergrund: Eines der wichtigsten Exportgüter Paraguays waren die Häute der Rinder.

Uruguay 1875, Gaucho, Mate trinkend: Traditionell wird der leicht koffeinhaltige Tee mit einem Strohhalm aus einem ausgehöhlten Flaschenkürbis getrunken.

Mexiko 1913, Charro, Rinder mit dem Lasso fangend: Ähnlich wie in Nordamerika boten sich die Weiten Mexicos zur Viehhaltung an.