Papiergeld mit kolonialem Kontext – Abgrenzung und Charakterisierung

Die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte ist eine wichtige und zugleich sensible Aufgabe, sowohl für Wissenschaft und Forschung als auch für Museen und Sammlungen. Der Deutsche Museumsbund hat dafür einen Leitfaden herausgegeben, der informiert und praktische Hilfestellungen gibt. Darin wird zudem betont, welchen hohen Stellenwert die Digitalisierung und damit die Verfügbarkeit des Sammlungsgutes hat. So kann ermöglicht werden, dass ein offener und transparenter Dialog zur kolonialen Vergangenheit stattfindet.

Alle Objekte, die im Zusammenhang mit Kolonialismus gesammelt und erworben wurden oder entstanden sind, werden nach dem Leitfaden als historisch sensibel eingestuft. Denn sie zeugen von einem Wertesystem, das von einer Höherwertigkeit oder Überlegenheit der europäischen Kolonialmächte ausgeht. Papiergeld aus kolonialen Kontexten ist ein solches historisch sensibles Sammlungsgut. Die folgenden Kapitel geben eine Einführung in den Entstehungskontext sowie Zweck und Wirkung des Papiergeldes in den Kolonien.