Gestaltung – Motive und Symbolik

Koloniales Denken wurde sowohl in den Kolonien selbst als auch in den Metropolen in vielerlei Weise verbreitet. Das reichte von Literatur und Kunst, Radio und Film über Theater und Kabarett, Museums- und Ausstellungswesen bis zu Fotografien, Postkarten, Briefmarken und nicht zuletzt Banknoten. So konnten koloniale Bilder und Themen in der Gesellschaft populär gemacht und die koloniale Politik gerechtfertigt werden. Objekte aus diesem Zusammenhang transportierten häufig Stereotype und Rassismen, konnten aber auch Bilder von vermeintlicher Exotik und Abenteuerlust zeigen. Letzteres traf beispielsweise auf Werbeplakate für Kolonialwaren zu. Für den deutschen Kolonialismus spielten Postkarten eine bedeutende Rolle, die mit Fotografien oder Zeichnungen die vermeintliche kulturelle Höherwertigkeit betonten.

Geldscheine aus kolonialem Kontext sind ebenso ein Spiegel der eurozentrischen Sicht auf die Welt und der kolonialen Ideologie. Sie sind damit ein historisch sensibles Sammlungsgut, das immer im Kontext seiner Entstehung betrachtet werden muss. In ihrer Funktion als Zahlungsmittel fanden Geldscheine weite Verbreitung und wurden täglich benutzt. Die Wirkung und Reichweite ihrer Botschaften darf also nicht unterschätzt werden und sie sind durchaus im kolonialen Kontext als Propagandamittel einzustufen. Motive und Gestaltung variieren je nach Kolonialmacht, aber auch innerhalb einer Kolonie sehr. Drei Themenfelder lassen sich aber bestimmen, die am häufigsten vorkommen: Symbole der Herrschaft, Kultur und Natur, Allegorien und Menschen.