Botanische Staatssammlung München (SNSB-BSM)

Die Botanische Staatssammlung München (SNSB-BSM) ist eine Abteilung der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Sie handelt als Forschungseinrichtung im Bereich Botanik/Mykologie. Ihre Sammlungskuratoren forschen in den Bereichen Evolutionsforschung, Pflanzengeographie und Systematik, molekularer Phylogenetik sowie Bio- und Geodiversitätsinformatik. Die BSM-Sammlungen umfassen rund 3,2 Millionen Einzelobjekte und sind Teil des internationalen Netzwerkes von mehr als 3.000 Herbarien. Die BSM verleiht jährlich mehr als 5.000 Belege zu Forschungszwecken. Der größte Teil der Sammlungen liegt in Form von gepressten, getrockneten Pflanzenteilen, montiert auf Papierbögen, vor. Andere Sammlungsteile beherbergen getrocknete Pilzfruchtkörper verschiedener Größe, Form und Beschaffenheit. Daneben gibt es bedeutende Sammlungen von Alkoholpräparaten mit Objekten in Gläsern, von Präparaten mit Mikroorganismen u.a. Allen aufbewahrten Objekten ist eine umfangreiche Dokumentation beigefügt, die das "Was", "Wann", "Wer" und "Wo" angibt und deren jeweilige wissenschaftliche Nutzbarkeit in einer taxonomisch-systematisch arbeitenden Einrichtung begründet. Die BSM besitzt auch Archivalien mit Bezug zu den aufbewahrten Naturobjekten bzw. den adressierten Arten und Artengruppen. Hierzu gehören Foto- und Diasammlungen, gemalte Pflanzenteile in Expeditionstagebüchern sowie umfangreiche Konvolute mit Originalzeichnungen von Pflanzen und Aquarellen von Pilzen.

Die Sektion Pilze umfasst mehr als 400.000 Objekte. Sie repräsentiert 40.000 bis 50.000 verschiedene Arten aus vielen Ländern, die zu rund 20 Großgruppen gehören: Darunter sind einerseits die bekannten essbaren und giftigen Hutpilze, Konsolen- und Bauchpilze sowie Trüffelpilze; andererseits verschiedene Gruppen wirtschaftlich bedeutender Kleinpilze, (z.B. Pflanzenschädlinge wie Rostpilze oder Schimmelpilze wie Aspergillus- und Penicillium-Arten – letztere auch bekannt als Produzenten von Antibiotika). Die kleinen Schleimpilze durchlaufen sogar bewegliche Lebensstadien. Die ältesten getrockneten Sammlungsstücke sind rund 200 Jahre alt und zeigen noch viele für die Forschung wichtige Merkmale. Die kurzlebigen Fruchtkörper der als 'Schwammerl' bekannten Großpilze, die vor allem aus Wasser bestehen, verlieren bereits zu Anfang des Trocknungsprozesses Farbe und Gestalt. Daher haben gerade auf diesem Forschungsgebiet farbige Abbildungen einen hohen wissenschaftlichen Stellenwert.

Die BSM widmet sich bereits seit mehr als 20 Jahren Projekten zur Digitalisierung ihrer Objekte. Dies geschieht in einer angeschlossenen IT-Einrichtung, die als Datenrepositorium Konzepte im Bereich Datenwissenschaften erstellt, eigene Software für naturwissenschaftliche Sammlungen entwickelt und forschungsnahe Dienstleistungen anbietet. Die beiden Aquarellsammlungen wurden bereits früh digital erschlossen. Die strukturierten Textdaten und Multimediaobjekte werden gemäß den technischen Standards für taxonomische Sammlungen an verschiedene Wissenschaftsportale geliefert.

Die Sammlungen der "Botanischen Staatssammlung Münchens" in bavarikon

Kontakt

SNSB – Botanische Staatssammlung München mit IT Center
Menzinger Straße 67
80638 München

Tel.: +49 (0) 89 17861-265
Fax: +49 (0) 89 17861-193
E-Mail: office.bsm@snsb.de