Die Graßeggers – eine erfolgreiche Kaufmannsfamilie

Die Familie Graßegger stammt ursprünglich aus Partenkirchen in der Grafschaft Werdenfels und ist ab den 1720er-Jahren aufgrund reger Handelstätigkeit auch in Neuburg an der Donau zu finden. Simon Graßegger (1699-1756) handelte erfolgreich mit Zitrusfrüchten. Dies sicherte ihm in Neuburg die vollen Bürgerrechte, eine Aufnahme in den Magistrat und schließlich sogar in den Kreis der Bürgermeister. Ab 1734 erweiterte er seinen Handel um "lange und kurze Waren" und verkaufte verschiedene Produkte für den Haushalt. Darunter befanden sich Meter- und Eisenwaren sowie sogenannte Spezereien, vor allem Gewürze. Graßegger wurde seitdem Handelsmann oder Krämer genannt. Im weiteren Verlauf seines Lebens spielte er in Neuburg eine führende Rolle dabei, die Interessen seiner Zunft zu stärken.

Simon Graßegger verstarb 1756 in Pfersee bei Augsburg und vermachte seinem Sohn Johann Paul (1729-1789) Vermögen und Besitz. Das Bild zeigt Johann Pauls Ehefrau Maria Viktoria Graßegger, geborene Wenger (1745-1821), mit der er fünf Kinder – zwei Töchter und drei Söhne – hatte.

Nach dem Tod Johann Pauls führte zunächst seine Witwe, ab 1793 zusammen mit den Söhnen Joseph Benedikt (1776-1849) und Johann Nepomuk (1780-1849), die Geschäfte weiter. Zwei Häuser der Familie befanden sich in der Amalienstraße, in direkter Nachbarschaft zum Neuburger Residenzschloss. Im Haus mit der Nummer A 57 (auf dem Foto in dunklem Rot zu sehen) betätigte sich ein Onkel als Bierschenk sowie Lebzelter und eröffnete dort das erste Kaffeehaus in Neuburg. Als solches war es seither bekannt und beherbergte später auch Teile der Graßegger-Sammlungen.