Evangelische Pfarrbeschreibungen Mittelfrankens

Mittelfranken kann als Zentrum des bayerischen Protestantismus bezeichnet werden. Lange Jahre war die große Mehrheit der Bewohner evangelisch, 2018 immer noch fast die Hälfte – weiterhin mehr als in jedem anderen Regierungsbezirk. Entsprechend dicht ist das Netz der Pfarrorte: Im "Jahrhundert der Pfarrbeschreibungen", von den 1830er- bis in die 1930er-Jahre, waren es stets um die vierhundert.

Damit kündigen sich rund 1.200 Objekte aus den drei Jahrgängen 1833/43, 1864 und 1911 an, von denen bereits 854 in bavarikon präsentiert werden können. Die übrigen sollen bis Ende 2024 folgen.

Ortsgeschichte aus erster Hand

Zum Gepräge Mittelfrankens gehören größere Stadtpfarreien mit zwei, drei oder vier Pfarrstellen sowie auffallend kleine, teils kombinierte Landpfarreien. Historische Aufmerksamkeit verdienen auch fünf reformierte Gemeinden, darunter die einst französischen in Erlangen, Schwabach und Wilhelmsdorf.

Besonders aufschlussreich sind Nachrichten aus dem Alltagsleben auch kleinster Ortschaften, die amtlich präzise berichtet oder in statistischen Beilagen hinterlegt werden, z. B. zu Verkehrsverhältnissen, Wasserversorgung, beruflicher Struktur oder sittlichem Wandel der Bevölkerung. In der Serie C (ab 1911) finden sich auch öfter historische Fotografien, in der Serie A nicht selten abschriftliche Quellenauszüge aus älterer Zeit.

Hinweise zur Benutzung

Über den einheitlichen Aufbau aller dieser Arbeiten orientieren die unserer Sammlung beigestellten Schemata "Allgemeine Pfarrbeschreibung" von 1833 (verbindlich auch für 1864) und 1911, bei den Serien B und C oft auch ein – häufig am Ende stehendes – Inhaltsverzeichnis.

Aufgenommen wurden Orte, die zum gegenwärtigen Regierungsbezirk Mittelfranken zählen; eine Reihe teils prominenter altmittelfränkischer Orte wird damit an anderer Stelle erscheinen, etwa Eichstätt oder Markt Einersheim.

Beschreibungen getreu dem Schema liegen auch für einzelne Vikariate, Predigerstellen u. ä. vor. Aus Gründen der Recherchierbarkeit wird der Titel "Pfarrbeschreibung" auch für diese Objekte verwendet.

Beim Digitalisieren wurden leere Seiten der Originale ausgelassen. Da auch die Seitenzählung der ganz überwiegend handschriftlichen Dokumente nicht immer zuverlässig ist, werden größere Irritationen im Beschreibungstext des jeweiligen Objektes geklärt.

Diese Sammlung befindet sich im Aufbau und wird regelmäßig durch weitere Inhalte ergänzt.

Text: CC0

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Evangelische Pfarrbeschreibungen in Bayern des 19./20. Jahrhunderts" des Instituts für Fränkische Landesgeschichte (IFLG), des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.