Augusta Vindelicum - Augsburg. Römische Funde aus einer der ältesten Städte Bayerns

Die frühesten Beweise römischer Präsenz in Augsburg – dem römischen Augusta Vindelicum (benannt nach Kaiser Augustus und den im Alpenvorland ansässigen keltischen Stämmen der Vindeliker) – lassen sich im heutigen Stadtteil Oberhausen im Norden Augsburgs finden. Im Zuge der Eroberung des Alpenvorlandes (Alpenfeldzug 15 v. Chr.) entstand hier in der mittel- bis spätaugusteischen Zeit (Regierungszeit des Kaisers Augustus: 27 v. Chr.-14 n. Chr.) ein Militärlager an der Wertach. Strategisch günstig befand es sich in der Nähe des Zusammenflusses von Wertach und Lech, wurde jedoch – wahrscheinlich durch ein Hochwasser – zerstört.
Ein nachfolgendes Lager wurde um 15/20 n. Chr. auf der Hochterrasse zwischen Wertach und Lech im Bereich der heutigen Domstadt angelegt und existierte bis 70 n. Chr. Grabungsergebnisse legen nah, dass das Lager und der dazugehörige Vicus (neben dem Lager entstandene Zivilsiedlung) durch ein Feuer zerstört wurden, welches mit den Bürgerkriegs-Unruhen nach Kaiser Neros Tod (68 n. Chr.) in Verbindung gebracht wird. Anders als der Vicus wurde das Lager nicht wiederaufgebaut. Die Zivilsiedlung Augusta Vindelicum jedoch sollte sich zur florierenden Hauptstadt der römischen Provinz Rätien und einem wichtigen Handelszentrum entwickeln. Unter Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) erhielt sie 122 n. Chr. das Stadtrecht als municipium und führte fortan den Namen Municipium Aelium Augustum oder kurz Aelia Augusta.
Die Ausstellung, welche sich in die Kapitel "Leben und Wohnen", "Handel", "Götter" und "Tod" aufgliedert, soll einen Einblick in das Leben der Menschen dieser Zeit geben. Was erzählen uns die Funde über den Alltag der römischen Bevölkerung in der Provinz? Womit wurde gehandelt, was wurde gegessen? Welche Götter wurden verehrt und was sagen die Grabdenkmäler und die Bestattungen über die Menschen in Augusta Vindelicum aus?