Kosmetik

Schönheit und Körperpflege waren in der Antike von großer Bedeutung. Man besuchte die Thermen, um zu baden, Sport zu treiben und sich zu pflegen. Parfüm, Pflegeprodukte und Make-up gehörten vor allem bei den besser gestellten Gesellschaftsschichten zum täglichen Bedarf.

Vom luxuriösen Lebensstil seiner Besitzer zeugt ein Büstengefäß aus Bronze, welches ursprünglich einen Deckel besaß. Es diente der Aufnahme von Salben und Ölen und sollte wohl einen afrikanischen Sklaven darstellen.

Ebenfalls der Aufnahme von Öl dienten Aryballoi, kleine kugelige Gefäße, die häufig mit der Körperpflege nach dem Sport in Verbindung gebracht werden.

Reibplatten und verschiedene Sonden gehörten zur Ausstattung wohlhabender Frauen und wurden ihnen auch häufig mit ins Grab gegeben. Auf den Reibplatten konnten Duftessenzen oder Farbpigmente mit Hilfe eines Stabes mit Öl verrieben werden, um das Gemisch dann in Form von Lidschatten, Lippenfarbe oder Make-up aufzutragen. Hierzu verwendete man zum Beispiel flache Spatelsonden.

Auf Grabdenkmälern finden sich bisweilen Darstellungen von sogenannten Frisierszenen, bei denen sich die Herrin von ihren Sklavinnen bei der Schönheitspflege unterstützen lässt. Eine solche, sehr gut erhaltene Szene zeigt die linke Nebenseite des sogenannten Elternpaarpfeilers aus Neumagen, welcher sich heute in Trier befindet. Die Hausherrin, auf einem Korbstuhl sitzend, wird umringt von vier Sklavinnen: eine ordnet ihr das Haar, eine zweite hält ihr einen großen, runden Spiegel vor; die dritte trägt eine verkorkte Flasche und eine weitere einen (Wasser-)Krug.

Sehr fragmentarisch hat sich eine ähnliche Szene auf der rechten Nebenseite eines Blockes mit einer Weintransport-Darstellung aus Augsburg erhalten. Gut zu erkennen sind noch das Geflecht des Korbstuhls und die Beine der sitzenden Herrin. Im Hintergrund kann man die Gewandreste einer weiteren, stehenden Person, wohl einer Dienerin, ausmachen.