Mobiliar: Klapptische

Von der Inneneinrichtung der römischen Wohnbebauung in Augsburg hat sich nur wenig erhalten. Vieles war – wie heute noch – aus Holz oder anderem organischen Material gefertigt, welches nur in Ausnahmefällen die Jahrhunderte überdauerte. Vorwiegend zeugen noch Möbelbeschläge, Möbelfüße oder Aufsätze aus Metall von ehemaligen Einrichtungsgegenständen.

Klapptische, die im Regelfall drei Beine hatten, seltener auch vier, waren zumeist aus Bronze gefertigt. Sie besaßen eine Scherenkonstruktion, die die Beine miteinander verband und ein platzsparendes Zusammenlegen erlaubte; zum Teil waren sie sogar höhenverstellbar. Die oftmals aufwendige Verzierung spricht für die Wertschätzung dieser Gegenstände. Ob als Repräsentationsobjekt im Haushalt wohlhabender Familien oder, dies zeigen kaiserzeitliche Reliefs, als tragbare Altäre, die im Staatskult Verwendung fanden – ihre Funktion war durchaus vielseitig.

An den Haken, die sich hinter den Aufsatzbüsten befanden, konnten entweder eine Platte oder ein flaches Becken/eine flache Schale eingesetzt werden.

Obgleich sich kein komplettes Exemplar erhalten hat, belegen Aufsatzbüsten und Gerätefüße, dass Klapptische auch in Augsburg vertreten waren.

Besonders schön gearbeitet sind zwei Aufsatzbüsten aus der Langen Gasse in Augsburg: ein Bacchus-Knabe und ein orientalischer Jüngling. Sie stellen typische Klapptisch-Dekorationselemente im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. dar.

Aus einer Grabung im Nordflügel des Domklosters stammt der Fuß eines solchen Klappdreifußes. Dargestellt ist ein Panther-/Leopardenkopf, der aus einer Raubtiertatze hervorwächst. Solche Klauengerätfüße mit Kopfprotomen in Raubkatzenform finden sich vor allem im 2. Jahrhundert n. Chr.