Grabbeigaben
Der Glaube der Römer an ein potentielles Leben nach dem Tod veranlasste sie, den Toten das Notwendigste für ein solches Weiterleben in der Unterwelt mit ins Grab zu geben: Speise- und Trankgaben, Münzen für den Fährmann, der sie über den Unterweltsfluss Styx bringen sollte, Kleidung und Trachtzubehör oder Öllampen, die dem Verstorbenen in der dunklen Unterwelt Licht spenden sollten. Kindern wurde bisweilen auch Spielzeug mitgegeben, als frauenspezifisch galten Holzkästchen mit Toilettengerät, Haarnadeln oder Schmuck. Auch Utensilien, die man während der Bestattungszeremonie verwendet hatte, wie Balsamarien oder Räucherkelche, wurden mit ins Grab gegeben.
Mit besonders wertvollen Beigaben wurde eine um die Mitte des 3. Jahrhunderts verstorbene junge Frau ausgestattet: Unter anderem fanden sich in ihrer Asche ein massiver Goldring mit Saphiren, Perlenohrringe, 402 kleine Gagatperlen (Gagat, auch "Pechkohle" genannt, galt nach Plinius d. Ä. als Heilmittel bei Frauenleiden, Hals- und Zahnschmerzen), 398 echte Perlen, die einst wohl zu mehreren Schmuckstücken gehörten, sowie Toilettengerät.