Alltagskultur in Westmittelfranken aus dem Fränkischen Museum Feuchtwangen

Die Sammlung des Fränkischen Museums Feuchtwangen präsentiert seit seiner Gründung im Jahr 1902 bedeutende Sachzeugnisse der Alltagskultur und Kunst aus Franken. Sie umfasst eine große Vielfalt von verzierten Gegenständen der Menschen, die in den Kleinstädten und Dörfern des Fürstentums Ansbach seit dem 16. Jahrhundert lebten und arbeiteten. Die Dauerausstellung zeigt bürgerliche sowie ländliche Möbel von hoher Qualität, Trachten, Kleidung und Textilien, bedeutende Bestände an Fayence, Porzellan, Zinn, Glas, Backmodeln, zudem Objekte von Zunft und Handwerk. Weitere Schwerpunkte sind sakrale Kunst, Alltagskunst u.a. von Hirten, Bräuche im Lebens- und Jahreslauf sowie Liebesgaben.
Initiiert wurde die Sammlung durch die Mitglieder des 1902 gegründeten "Vereins für Volkskunst und Volkskunde Feuchtwangen e.V." Die enge Verbindung zum zeitgleich in München gegründeten "Verein für Volkskunst und Volkskunde" sowie die Vernetzung mit der Ludwig-Maximilians-Universität München legte die Grundlage für die wissenschaftlich fundierte und strategisch konzipierte Sammeltätigkeit in der Region des ehemaligen Bezirksamts und Landkreises Feuchtwangen.
Glanzstücke sind die prächtige Rokoko-Feuerspritze aus dem Jahr 1759 aus Herrieden sowie der spätgotische Annen-Altar aus Sachsbach, der der Werkstatt von Michael Wohlgemut (1434-1519) in Nürnberg zugeschrieben wird.
Hervorzuheben ist der frühe Erwerb geschlossener Konvolute mit Einrichtungen von Wohnräumen oder Werkstätten wie beispielsweise eines komplett ausgestatteten Wohnzimmers der Biedermeierzeit aus Herrieden im Jahr 1912. Die Präsentation historischer Wohnstuben reicht bis zum Jugendstil.
Einen weiteren Teil der Sammlung stellen – ebenfalls als Konvolute übernommene – Bestände dar. Zu diesen gehört die herausragende Fayence-, Porzellan- und Glassammlung des Wallersdorfers Johann Peter Lierhammer (1839-1904). Sie bildet den Grundstock der bedeutenden, über 700 Objekte zählenden Fayencesammlung.
Die umfassenden Textilbestände des Fränkischen Museums Feuchtwangen reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Sie präsentieren sowohl die regionale wie die konfessionell, gesellschaftlich und historisch geprägte Vielfalt von Moden und Bekleidungsarten.
Bis heute wird die Sammlung des Fränkischen Museums Feuchtwangen mit ihrem Fokus auf der gelebten Alltagskultur der Feuchtwanger Region mit breitem bürgerlichem Engagement und wissenschaftlicher Expertise fortgesetzt.
>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Fränkischen Museums Feuchtwangen.