Die Sammlung Leo von Klenze des Architekturmuseums der TUM

Leo von Klenze (1784-1864) zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten. Sein Ideal war eine 'moderne Wiedergeburt' der antiken griechischen Architektur. Er errichtete im neuen Königreich Bayern mehrere richtungsweisende Gebäude und Monumente, wirkte an einen Städtebauentwurf für Athen mit und entwarf die Neue Eremitage in St. Petersburg. Als Organisator des bayerischen Bauwesens genoss er eine einzigartige kunst- und kulturpolitische Machtstellung.

Nach dem Besuch des Carolinum in Braunschweig studierte Klenze von 1800-1803 zusammen mit Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) an der Berliner Bauakademie bei David Gilly (1748-1808). Anschließend erhielt er an der Pariser École Polytechnique durch Jean-Nicolas-Louis Durand (1760-1834) eine entscheidende Prägung. Dessen Methode, über einem Raster zu entwerfen, bestimmte Klenzes spätere Entwürfe.

Es folgten weitere Studienjahre in Italien. 1808 begann Klenze eine Karriere als Architekt am Hof von Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte in Kassel, wo er das Ballhaus neben Schloss Wilhelmshöhe errichtete. Nach der Entmachtung Napoleons fand Klenze im bayerischen Kronprinzen und späteren König Ludwig I. (1786-1868, König 1825-1848) einen Förderer und stieg zum Hofbauintendanten auf.

1830 wurde er zum Leiter des staatlichen Bauwesens in Bayern ernannt. Mit der Planung und Gestaltung von Königs-, Odeons- und Max-Joseph-Platz, dem Wiederaufbau des Nationaltheaters, dem Königsbau und dem Festsaalbau der Residenz sowie der Anlage der Ludwigstraße prägte Klenze den architektonischen Charakter Münchens. Mit der Glyptothek und der Alten Pinakothek schuf er zwei maßstabsetzende Bauten, die zahlreiche Nachfolger fanden und ihm zum Auftrag der Neuen Eremitage in St. Petersburg verhalf.

Nach der erzwungenen Abdankung Ludwigs 1848 hatte Klenze mit der Walhalla bei Donaustauf noch einen Großbau in Arbeit und konnte auch die Befreiungshalle in Kelheim fertigstellen, doch neue Aufträge blieben ihm von Ludwigs Nachfolger, Maximilian I. Joseph (König 1806-1825), versagt.

Nach seinem Tod 1864 geriet der zu Lebzeiten hoch geehrte und international berühmte Klenze in den Schatten seines Studienkollegen Karl Friedrich Schinkel, der in Preußen eine beispiellose Verehrung erfuhr.

Die Sammlung des Architekturmuseums verfügt über ein Exemplar des Kupferstichwerks "Sammlung architectonischer Entwürfe" und über ca. 800 Zeichnungen, die über den Nachlass von Georg von Dollmann (Neue Eremitage) und eine Abgabe des Landbauamts Ende der 1970er-Jahren an das Archiv kamen. Der größte Teil der Klenze-Zeichnungen befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung München.

Besondere Objekte der Sammlung:

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universität München.