Die Sammlung Johann Michael Voit des Architekturmuseums der TUM

Der aus Ansbach gebürtige Johann Michael Voit (1771-1846), Vater von August von Voit (1801-1870), absolvierte eine Lehre in der Feldmesskunst, Zimmermannskunst und der Maurer- und Steinhauerei. Ab 1790 studierte er zunächst Mathematik in Erlangen und Göttingen, anschließend Landbau- und Wasserbauwesen bei Johann Albert Eytelwein und David Gilly in Berlin. 1791 setzte er sein Studium an der Akademie St. Anna in Wien fort.

Nach vierjährigem Aufenthalt in Italien und intensiver Beschäftigung mit dem Renaissancearchitekten Andrea Palladio (1508-1580) kehrte er nach Ansbach zurück. Er praktizierte bei der Bauinspektion in Schwabach und übernahm dann den Steinmetzbetrieb seines Vaters in Ansbach. 1797 erhielt er eine Stelle als Kreisbaukonstrukteur in Wassertrüdingen. 1807 erfolgte die Einstellung in den Bayerischen Dienst in München. Nach einem Stellenwechsel nach Ulm wurde er schließlich Kreisbauinspektor in Eichstätt.

1817 erfolgte seine Versetzung nach Augsburg, dort erhielt er die Leitung des königlichen Kreisbaubüros. Voit war für den gesamten technischen Aufgabenbereich im Donaukreis zuständig und nebenbei auch als freischaffender Architekt tätig. Mit Bauten im Rundbogenstil und im Stil der Neuromanik wirkte er seit 1832 prägend auf den pfälzischen Kirchenbau. 1838 wurde er nach Mindelheim versetzt und dort nach zwei Jahren pensioniert.

Voit publizierte seine umfassenden architekturtheoretischen und handwerklichen Kenntnisse in Verbindung mit eigenen Planungsvorschlägen in mehreren Veröffentlichungen, darunter ein "Handbuch der Landwirthschaftlichen Baukunst" sowie ein "Handbuch für Architekten, Bauwerkleute und Liebhaber des Bauwesens" über den inneren Ausbau von Gebäuden. Außerdem brachte er einen Leitfaden zum architektonischen Unterricht bei der höheren Kunstschule in Augsburg mit dem Titel "Über Baumaterialien und Arbeitslohn zur Berechnung richtiger Bauanschläge" heraus.

Der Bestand von Zeichnung von Johan Michael Voit umfasst 326 Blatt und gelangte im Zusammenhang der Übergabe der Pläne seines Sohnes August von Voit nach 1870 an die Architektursammlung.

Besonderes Objekt der Sammlung:

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universität München.