Malerei und Grafik in der Sammlung ostasiatischer Kunst des Graf-Luxburg-Museums

Karl Graf von Luxburg (1872-1956) erwarb auch Beispiele traditioneller Malerei und Buchkunst, die zu den ältesten und einflussreichsten Bildtraditionen der Welt zählen. Die Teilsammlung "Malerei und Grafik" vermittelt trotz ihres geringen Umfangs exemplarisch die hohe ästhetische und kulturelle Bedeutung von Bild- und Schriftkunst im spätkaiserlichen China.

Chinesische Malerei entwickelte sich über Jahrtausende als Ausdruck philosophischer, literarischer und religiöser Konzepte. Besonders die seit der Tang-Zeit (618-907) verbreitete Hängerolle diente als Format für figürliche und landschaftliche Darstellungen, oft kombiniert mit Kalligrafie und Dichtung. Diese Bildrollen dienten weniger als dekorative Objekte, sondern vielmehr als Ausdruck gebildeter Lebensführung – geschaffen zur kontemplativen Betrachtung und zum intellektuellen Austausch. So verband die Fähigkeit, die komplizierte Chinesische Schrift zu lesen, Gelehrte und Beamte.

Ein Beispiel in der Sammlung zeigt die drei populären Sternengötter Fu, Lu und Shou, personifizierte Glücksbringer für Wohlstand, Amt und langes Leben. Die fein ausgeführte Darstellung orientiert sich stilistisch an der Figurenmalerei der späten Ming-Zeit.

Auch die chinesische Buch- und Druckkunst besitzt eine reiche Geschichte. Seit der Tang-Zeit wurden Texte und Illustrationen im Holzschnittverfahren verbreitet. In der Sammlung befindet sich ein illustriertes Exemplar des Taozhai jijin lu, eines Bronzekatalogs des späten Qing-Beamten Duanfang (1861-1911). Dieser kombinierte traditionelle Reibungstechniken mit lithografischem Druck und dokumentierte seine Sammlung antiker Ritualbronzen in wissenschaftlicher wie künstlerischer Absicht. Das besondere Interesse galt den auf den Bronzen befindlichen Schriftzeichen, welche für die Gelehrten den Ursprung ihrer Kultur kennzeichneten.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der "Sammlung ostasiatischer Kunst im Graf-Luxburg-Museum der Museen Schloss Aschach" im Bestand des Graf-Luxburg-Museum und der Museen Schloss Aschach.