Palmsonntagsputsch, 13. April 1919
Beschreibung
Gescheiterter Putsch der regierungstreuen "Republikanischen Schutztruppe" am Palmsonntag, 13. April 1919, in München. Der Putsch führte zum Sturz der ersten Räterepublik und zur Etablierung der kommunistischen zweiten Räterepublik.
Entscheidung zum Sturz der Räteregierung
Bald nach der Ausrufung der Räterepublik hatte der Kommandant der Republikanischen Schutztruppe, >> (1884-1944), die Entscheidung gefällt, die Räteregierung abzusetzen und zu verhaften. Obwohl die Pläne nochmals umgestoßen wurden, erreichte Seyffertitz das Einverständnis der Regierung Hoffmann, die er am 10./11. April 1919 in aufsuchte.
Verlauf des Putsches
Der Putsch begann im Morgengrauen des 13. April 1919, dem Palmsonntag. Die Republikanische Schutztruppe verhaftete zwar einige Mitglieder des Zentralrats. Entscheidende Protagonisten wie >> (1893-1939), >> (1870-1919) und die Führung der KPD konnten jedoch entkommen. Wider Erwarten schloss sich der größte Teil der Münchner Truppenverbände dem Umsturzversuch nicht an. Räte und KPD riefen zu Demonstrationen gegen den Putsch auf. In Hoffnung auf Verstärkung von außen zog sich die Truppe auf den Hauptbahnhof zurück. Die schweren Kämpfe (21 Todesopfer) dort endeten mit der Niederlage der Schutztruppe gegen 21 Uhr.
Folge: Ausrufung der kommunistischen Räterepublik
Der Palmsonntagsputsch war der Auslöser für die Ausrufung der kommunistischen zweiten Räterepublik. Die Putschisten hatten versucht, ihren Umsturz auf einer Versammlung der Betriebs- und Soldatenräte durch einen Beschluss absichern zu lassen. Nachdem dort Nachrichten über die Kämpfe am Hauptbahnhof eintrafen, konnten die Kommunisten unter >> (1883-1919) die Versammlung auf ihre Seite bringen und eine kommunistische Räteregierung etablieren.