Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund (ADGB), 1919-1933
Beschreibung
Die deutsche Gewerkschaftsbewegung war seit dem 19. Jahrhundert in eine liberale, eine christliche und eine sozialistische ("Freie") Richtung gespalten. Neben dem Allgemeinen freien Angestelltenbund (AfA) und dem Allgemeinen Deutschen Beamtenbund (ADB) war der gewichtigste sozialistische Gewerkschaftsbund der Weimarer Republik der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB), gegründet auf dem zehnten Kongress der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands (30. Juni-5. Juli 1919) in Nürnberg. Den Bundesvorsitz übernahm 1919-1920 Carl Legien (1861-1920), ihm folgte 1921-1933 Theodor Leipart (1867-1947). Zweck des Dachverbandes von anfangs 52 (1919), später 28 (1932) Gewerkschaftsbünden war die Vertretung der Interessen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen und Arbeiter. Er kämpfte für die Einführung des Acht-Stunden-Tages, der Arbeitslosenversicherung und von Kollektivverträgen. Der ADGB stützte das parlamentarische Weimarer System, rief 1920 während des Kapp-Putsches zum Generalstreik auf und war Anfang der 1930er Jahre Mitglied der Eisernen Front. Die Mitgliederzahl sank von maximal 8,1 Mio. (1920) auf 3,8 Mio. (1932). Verbandsorgan war seit 1924 die Zeitschrift "Die Arbeit". Das Ende des ADGB kam mit der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933.