Bayerischer Rundfunk (BR)

Beschreibung

Die "Deutsche Stunde in Bayern. Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH" ging am 30. März 1924 in einem Senderaum im Verkehrsministerium in der Münchner Arnulfstraße auf Sendung, anfangs mit einer Stunde Programm pro Tag. 0,8% der Bevölkerung konnten den Sender 1924 empfangen. Am 30. Juni 1929 bezog er seinen Hauptsitz im neuen Funkhaus von Richard Riemerschmid (1868-1957) zwischen Arnulf- und Marsstraße. Zunächst als privatrechtliche Gesellschaft organisiert (seit 1. Januar 1931 unter dem Namen "Bayerische Rundfunk GmbH"), erwarben der Freistaat (49%) und die Reichspost (51%) bis 1932 alle Gesellschafteranteile. Zum 1. April 1934 wurde der BR als "Reichssender München" gleichgeschaltet. Am 27./28. April 1945 besetzte die Freiheitsaktion Bayern (FAB) kurzzeitig den Sender Ismaning im Erdinger Moos, am 1. Mai 1945 wurde die Anstalt der US-Besatzungsmacht übergeben. Unter deren Kontrolle ging noch im Mai 1945 Radio München auf Sendung. Auf der Grundlage des Bayerischen Rundfunkgesetzes vom 1. Oktober 1948 wurde der Bayerische Rundfunk am 25. Januar 1949 als öffentlich-rechtliche Anstalt ins Leben gerufen. 1950 kam ein zweites Hörfunkprogramm hinzu, 1971 das dritte (Bayern 3), 1980 der Klassiksender Bayern 4 und 1991 der Nachrichtenkanal B 5 aktuell. Zwischen 1925 und 1934 sowie seit 1945 gestaltet das Studio Nürnberg (seit 1990: Studio Franken) ein eigenständiges Programm. Der BR unterhält mit dem Münchner Rundfunkorchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Chor des Bayerischen Rundfunks drei eigene Klangkörper. Am 6. November 1954 strahlte er als Mitglied der ARD seine erste Fernsehsendung aus, am 7. Januar 1998 kam der Bildungskanal BR-alpha hinzu. Der Bayerische Rundfunk ist heute der größte Medienanbieter in Bayern mit rund 3.100 festen und zahlreichen freien Mitarbeitern (2005).

Bayerische Staatsbibliothek