Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP), 1922-1933

Beschreibung

Antisemitische, nationalistisch-völkische Partei, gegründet am 16. Dezember 1922 als Abspaltung der als zu gemäßigt verstandenen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Den Vorsitz übernahm 1922-1928 Albrecht von Graefe (1868-1933), ihm folgte bis 1933 Reinhold Wulle (1882-1950). Zu den prominenten Mitgliedern gehörten Theodor Fritsch (1852-1933), Artur Dinter (1876-1948), Rudolf Xylander (1872-1946), Gerhard Roßbach (1893-1967) und Rudolf Buttmann (1885-1947). Ihren organisatorischen Schwerpunkt hatte die Partei in Norddeutschland. Sie kooperierte mit der NSDAP und war 1923 am gescheiterten Hitlerputsch in München beteiligt. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1924 erzielte sie auf einer kurzlebigen gemeinsamen Liste mit der nun verbotenen NSDAP unter dem Namen Nationalsozialistische Freiheitspartei (NSFP) 6,5% der Stimmen (32 Sitze), sodass u. a. Erich Ludendorff (1865-1937), Wilhelm Frick (1877-1946), Ernst Röhm (1887-1934), Gottfried Feder (1883-1941) und Theodor Fritsch für die gemeinsame Fraktion in den Reichstag einzogen. Bei den Landtagswahlen in Bayern einen Monat zuvor war die DVFP Teil der Wahlplattform Völkischer Block in Bayern (VBl) gewesen, die 17,1% der Stimmen erzielte. Abgesehen von diesen Wahlerfolgen verlor die DVFP insbesondere nach der Wiederbegründung der NSDAP 1925 zusehends an Bedeutung. Mit dem "Gesetz gegen die Neubildung von Parteien" vom 14. Juli 1933 wurde sie verboten.

Bayerische Staatsbibliothek