Biblia Genesis-Psalmi

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Am Anfang des europäischen Buchdrucks mit beweglichen Lettern steht eine Spitzenleistung: der Druck der lateinischen Bibel in der sog. Vulgata-Fassung, die von Johannes Gutenberg (um 1397-1468) unter Mitarbeit von Peter Schöffer hergestellt wurde. Ende 1454 war der Druck der Bibel bereits weit fortgeschritten, im Frühjahr 1455 war die Auflage von etwa 200 Exemplaren auf Papier und Pergament bereits vollständig verkauft. Die Gutenberg-Bibel gilt als bedeutendstes Werk des frühen Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Die typographische Gestaltung ahmt die gebrochenen dichten Schrifttypen (Textura) zeitgenössischer Bibelhandschriften nach. Gutenberg entschied sich für eine Anordnung von 42 Zeilen pro Textspalte und sparte Überschriften und Initialen im Druck aus. So konnte der Käufer diese selbst eintragen oder die Ausstattung in Auftrag geben. Ein Teil der Auflage wurde auf Pergament gedruckt, der größere Teil auf Papier. Weltweit sind noch 49 auf Papier gedruckte und mehr oder weniger vollständige Exemplare erhalten. Zwei davon befinden sich in Bayern – die eine in der Bayerischen Staatsbibliothek, die andere in der Hofbibliothek Aschaffenburg. Das Exemplar der BSB gelangte aus dem Kloster Andechs 1803 nach München. Es ist rubriziert, mit Initialen und zu Beginn des Buches Genesis mit einer Goldgrundinitiale mit Randranken ausgestattet. Eine Besonderheit stellt die "tabula rubricarum" dar, die als Anweisung für den Rubrikator diente und ein Verzeichnis der Kapitelüberschriften enthält, die von Hand mit roter Tinte in das Exemplar eingetragen werden mussten Das Exemplar der Hofbibliothek stammt aus dem Buchbestand der Mainzer Kartause und wurde 1781 von Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal (reg. 1774-1802) in seine private Büchersammlung überführt. Aus dem ersten Band (Altes Testament) wurden 14 Blatt aus den Büchern Esras III und IV entfernt, weil die Bücher nicht als kanonisch galten. // Datum: 2020

Rechtehinweis Beschreibung

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