Liutprandi historiarum libri VI - BSB Clm 6388

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Unter Bischof Abraham († 994) wurde in Freising eine Sammlung historischer Werke angelegt. Der Codex enthält zwei Werke des Liutprand von Cremona (um 920-972) und die Chronik des Regino von Prüm (um 840-915) mit der Fortsetzung des Adalbert von Magdeburg († 981). Es wird vermutet, dass Bischof Abraham selbst der Schreiber der Handschrift ist. Das Hauptwerk des Liutprand von Cremona ist die Antapodosis (Vergeltung). Sie erzählt die Geschichte Italiens, aber auch die von Byzanz und Deutschland im Zeitraum zwischen etwa 880 und 950, angereichert mit Schmähungen gegen Berengar II. Damit hat es eine persönliche Bewandtnis: König Berengar II. hatte Liutprand von Cremona als Gesandten nach Byzanz geschickt. Sie entzweiten sich und Liutprand floh zu König Otto I., der ihn 961 zum Bischof von Cremona erhob. Eine Besonderheit sind die zahlreichen in das Werk eingestreuten griechischen Wörter oder Sätze, die außerdem in phonetischer Umschrift und in lateinischer Übersetzung wiedergegeben werden. Ein in Deutschland verfasstes Gegenstück zu Liutprands Geschichtsschreibung bildet die Fortsetzung der Chronik Reginos von Prüm durch Adalbert von Magdeburg in den Jahren 966 /967. Reginos Chronik schloss mit dem Jahr 906, Adalberts Fortsetzung umfasste die Jahre 907 bis 967. Am Ende der Vorrede findet sich noch ein im 11. Jahrhundert in Freising nachgetragener Herrscherkatalog. Datum: 2016

Autor

Brigitte Gullath

Rechtehinweis Beschreibung

CC0