Carmen de actibus apostolorum [u.a.] - BSB Clm 19451

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Diese Sammelhandschrift des 10. Jahrhunderts enthält das Epos von Arator, einem spätantiken Dichter, dessen Erzählung der Apostelgeschichte in lateinischen Versen das letzte in klassischer Tradition stehende Werk römischer Bibeldichtung ist. Arator übersandte es mit der Bitte um Verbesserungen an Abt Florianus, der ein Kloster in der Nähe von Mailand leitete. Diese Begebenheit schildert das Titelbild. Es ist das früheste Autorenbild in einer Aratorhandschrift. Florianus mit Nimbus und Abtstab in der Gestik dem Arator zugewandt, überragt in seiner Größe den Autor, der ihm sein Buch reicht. Über den Köpfen ist in brauner Rustika zu lesen: "Florianus abbas, Arator subdiaconus". Zu sehen ist auch das Schreibpult, dessen Proportionen ein Arbeiten im Stehen verlangen, ein interessantes Zeugnis für die Buchproduktion dieser Zeit. Auf der gegenüberliegenden Seite beginnt der in elegischem Versmaß gehaltene Brief an Florianus. Die kleinformatige Handschrift zeigt deutliche Gebrauchsspuren: die braune Tinte ist verblasst, das Pergament fleckig und stellenweise zerkratzt. Die Entstehung und die frühe Herkunft der Handschrift sind rekonstruierbar. Ein Mönch namens Reginfrid brachte sie nach Kloster Tegernsee. Von dort gelangte die Handschrift im Zuge der Säkularisation in die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Datum: 2016

Autor

Claudia Fabian

Rechtehinweis Beschreibung

CC0