Opera exegetica - BSB Clm 4550

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Hohelied-Kommentar hat eine sehr vielschichtige Bedeutung. Über das Leben seines Verfassers Honorius ist wenig bekannt. Er war in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts tätig und soll die letzten Jahre seines Lebens bis zu seinem Tode, der etwa um die Jahrhundertmitte angesetzt wird, in Regensburg verbracht haben. Der Bildzyklus zu diesem Text erscheint in fünf Handschriften, die etwa zwischen 1150/60 und 1200 im Raum Bayern-Österreich entstanden sind. Die ganzseitige, gerahmte Federzeichnung in Rot und Braun zeigt die thronenden Gestalten der gekrönten Sponsa und Sponsus, der Braut und des Bräutigams. Die Gestalten sind von einer Stadtmauer umgeben, durch deren Tür der Sponsus seine linke, vom Nagel verletzte Hand an die Wange der halb knienden Frau hält. Das aus der Hand fließende Blut fällt auf das Kleid der Frau. Die Beischriften sind Zitate aus dem Hohenlied. Nach Honorius' Kommentar handelt es sich bei den himmlischen Brautleuten um Ecclesia, die Kirche, und Christus. Der Text handelt von der mystischen Vermählung Christi mit der ganzen Menschheit. Vier Frauen, die vier Bräute - Filia pharaonis, Filia Babilonis, Sunamitis und Mandragora - ziehen aus den vier Himmelsrichtungen in vier Weltaltern Christus entgegen, um sich mit ihm zu vermählen. Datum: 2016

Autor

Béatrice Hernad

Rechtehinweis Beschreibung

CC0