Lateinischer Psalter aus England - BSB Clm 835

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Psalter, die eigenständig in einer Handschrift zusammengefasste Sammlung der 150 Psalmen des Alten Testaments, ist das zentrale Gebetbuch der jüdischen wie der christlichen Religion. Einen Höhepunkt in Verbreitung und künstlerischer Ausgestaltung fanden diese Handschriften im 13. Jahrhundert. Mit 91 ganzseitigen Miniaturen vor Goldgrund und umfangreichen weiterem Buchschmuck gehört Clm 835 - der Goldene Münchener Psalter - zu den prächtigsten Psalterhandschriften überhaupt. Er ist das Werk dreier englischer Buchmaler aus Oxford. Nach Nigel Morgan (Kommentarband zum Faksimile, 2011) wurde die Handschrift wahrscheinlich 1201 anlässlich der Vermählung von Walter II. de Lacy (gest. 1241) und Margaret de Briouze in Auftrag gegeben, die beide aus einflussreichen Adelsgeschlechtern in den walisischen Marken stammten. Der Weg der Handschrift von England nach München ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Nach dem Ausweis späterer Zusätze im Kalender dürfte sich die Handschrift bereits im 14. Jahrhundert auf dem Kontinent befunden haben. Dynastische Verbindungen zwischen England und dem bayerischen Teilherzogtum Straubing-Holland im 14. und 15. Jahrhundert könnten ihren Weg nach Bayern erklären. Zwei Exlibris Kurfürst Maximilians I. (1573 - 1651) weist es als zum Kernbestand der Münchener Hofbibliothek gehörig aus. Datum: Quelle:

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