Leiden Christi. "Stöger-Passion"

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die so genannte Stöger-Passion markiert den Beginn des Buchdrucks in Bayern und ist vermutlich die früheste illustrierte Inkunabel überhaupt. Sie entstand sehr wahrscheinlich noch vor Albrecht Pfisters Bamberger Druck von Boners 'Edelstein' mit dem Druckdatum 14. Februar 1461 und der Biblia pauperum (Armenbibel) von ca. 1462-1463. Benannt wurde sie nach Franz Xaver Stöger dem Jüngeren, wohl Sohn eines Münchner Auktionators, der seit 1831 in Geschäftsbeziehungen zur Münchner Bibliothek stand und das Werk erstmals 1833 publizierte. Gedruckt wurde es mit Lettern, die sich an der Sechunddreißigzeiligen wie an der Gutenberg-Bibel orientieren und die auch für ein Wiener Almanach für das Jahr 1462 verwendet wurden. Illustriert ist es mit 20 Metallschnitten zur Passion Christi. Vorgebunden ist ein in derselben Type gedruckter, ebenfalls mit Metallschnitten illustrierter Text der 'Sieben Freuden Mariae'. Das Münchner Exemplar ist das einzig vollständige von sieben verschiedenen Ausgaben - sechs deutschen und einer italienischen. Die enthaltenen Metallschnitte fanden bereits zuvor in handschriftlichen Gebetsbüchern Verwendung. Das Gebetbüchlein mitsamt dem Metallschnittzyklus war so erfolgreich, dass bald ein Nachschnitt angefertigt wurde, der zur Herstellung von Gebetbüchern desselben Typs, teils mit handschriftlichem, teils mit xylographischem Text benutzt wurde. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0