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Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die Koberger-Bibel von 1483 ist nach der Mentelin-Bibel von 1466 die neunte gedruckte Bibel in deutscher Sprache. In Nürnberg war ihr bereits um 1476/78 die Sensenschmidt-Bibel als deutsche Bibelausgabe vorausgegangen. Von der um 1478/79 gedruckten Kölner Bibel aus der Offizin des Bartholomäus von Unckel, an deren Herstellung er finanziell beteiligt gewesen war, übernahm Anton Koberger (um 1440-1513) die reiche Ausstattung mit Holzschnitten. Der erste, fast ganzseitige Holzschnitt, eröffnet das Buch Genesis und zeigt die Erschaffung Evas im Paradies. Anders als Günther Zainer, der schon um 1475/76 historisierte Holzschnitt-Initialen mitgedruckt hatte, verzichtete Koberger hierauf. Sie mussten deshalb von einem Rubrikator oder Buchmaler nachgetragen werden. Das gezeigte Exemplar aus dem Benediktinerkoster Tegernsee wurde - wie auch andere Exemplare - nicht nur mit Deckfarben koloriert und mit punzierten Goldgründen ausgestatte, sondern zusätzlich mit über siebzig Initialen sowie stiisierten Akanthusranken illuminiert. Besonders aufwändig sind der Beginn der Bücher Genesis (Folio 5 recto) und Sprüche (Folio 296 recto). Hier finden sich in die Ranken integrierte Prophetenbüsten sowie leere Wappenschilde haltende Engel und Tiere. Der ausführende Maler hat in der Augsburger Werkstatt des Johann Bämler (ca. 1435-circa 1503) gelernt. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0