Wessobrunner Gebet (u.a.)

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Das Gebet in bairischer Schreibsprache wurde nach 800 in eine ansonsten lateinische Handschrift auf Bl. 65v-66r eingefügt. Es besteht aus zwei Teilen: dem "Wessobrunner Schöpfungsmythos", einem kurzen Text aus neun lückenhaften Stabreimversen und dem eigentlichen Gebet in frei rhythmisierender Prosa. Das Fragment eines Schöpfungsmythos ist das älteste überlieferte Stück christlicher Stabreimpoesie. Es stellt dem Chaos vor der Schöpfung den allmächtigen Gott im Kreis seiner Engel gegenüber. Das Werk ist unter dem Titel "De poeta" als einziger größerer deutscher Text in der lateinischen Sammelhandschrift überliefert. Wohl um 814 trug ein Mönch in einem Kloster in der südlichen Diözese Augsburg über siebzig lateinische Texte meist theologischen, aber auch geographischen und chronologischen Inhalts zusammen und schrieb diese in karolingischer Minuskel nieder. Der erste Text ist mit 18 halbseitigen Federzeichnungen in recht zurückhaltender Farbgebung verziert. Es handelt sich hierbei um den ältesten erhaltenen bzw. bekannten Bilderzyklus über Kaiser Konstantin den Großen und seine Mutter Helena. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0