Historiarum libri I-V (Lateinische Übersetzung des Cristoforo Persona) - BSB Clm 294

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Unter dem Einfluss des italienischen Humanismus und des Buchsammlers János Vitéz, entwickelte der Erzbischof von Esztergom, Matthias Corvinus von Ungarn (1443-1490), eine Leidenschaft für Bücher und Bildung. Im Alter von 14 Jahren wurde Matthias 1458 zum König von Ungarn gewählt und erntete Anerkennung für seine Schlachten gegen die osmanischen Türken und für seine Förderung der Bildung und der Wissenschaft. Er schuf eine der besten Bibliotheken Europas seiner Zeit. Nach seinem Tod, und insbesondere nach der Eroberung Budas durch die Türken 1541, wurde die Bibliothek aufgelöst und ein Großteil der Sammlung zerstört, wobei die noch erhaltenen Bände über ganz Europa verstreut wurden. Dieser Codex, eine von acht Handschriften, die sich ursprünglich in der Bibliothek Corvinus' befanden und heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden, enthält unter dem Titel "De bello Gothorum" die lateinische Übersetzung der Historien des griechischen Dichters und Historikers Agathias (6. Jh. n. Chr.). Das Werk berichtet über die Ereignisse der Jahre 552 bis 559 n. Chr. Die Übersetzung fertigte Cristoforo Persona (1416-1485), der damalige Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, im Jahre 1484 und widmete sie Matthias Corvinus. Die reichen Buchmalereien schuf Joachinus de Gigantibus (Gioacchino de Gigantibus), der aus Rothenburg ob der Tauber stammte. Die Sammlung der Bibliotheca Corviniana wurde 2005 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen.

Rechtehinweis Beschreibung

CC0