De medicina libri VIII - BSB Clm 69

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Unter dem Einfluss des italienischen Humanismus und des Buchsammlers János Vitéz, entwickelte der Erzbischof von Esztergom, Matthias Corvinus von Ungarn (1443-1490), eine Leidenschaft für Bücher und Bildung. Im Alter von 14 Jahren wurde Matthias 1458 zum König von Ungarn gewählt und erntete Anerkennung für seine Schlachten gegen die osmanischen Türken und für seine Förderung der Bildung und der Wissenschaft. Er schuf eine der besten Bibliotheken Europas seiner Zeit. Nach seinem Tod, und insbesondere nach der Eroberung Budas durch die Türken 1541, wurde die Bibliothek aufgelöst und ein Großteil der Sammlung zerstört, wobei die noch erhaltenen Bände über ganz Europa verstreut wurden. Dieser Codex, eine von acht Handschriften, die sich ursprünglich in der Bibliothek Corvinus' befanden und heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden, enthält den Text "De medicina" des römischen Autors Aulus Cornelius Celsus. Der Originaltext, der während der Regierungszeit des Kaisers Tiberius (14-37 n. Chr.) als Teil einer Enzyklopädie (Artes) verfasst wurde, wurde im Mittelalter häufig kopiert. Nach dem Tod des Corvinus wurde er von Johann Jacob Fugger erworben, mit dessen Bibliothek er 1571 in die Münchner Hofbibliothek der Herzöge von Bayern gelangte. Die Sammlung der Bibliotheca Corviniana wurde 2005 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe eingetragen.

Rechtehinweis Beschreibung

CC0