Bibelkommentar, Teil 2 - BSB Cod.hebr. 5(2

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die hebräische Bibel wurde von vielen jüdischen Gelehrten kommentiert. Einer der berühmtesten ist Rashi (Shelomoh ben Yitshak, 1040-1105) aus Troyes (Nordfrankreich). Die zweibändige Handschrift enthält in erster Linie seinen Kommentar zum Alten Testament mit Ausnahme des Buchs der Sprüche. Die Kommentare zu den großen Propheten und zu einigen Büchern der Hagiographen (in der hebräischen Bibel die Bücher Rut, Psalmen, Hiob, Sprüche, Hohelied, Prediger, Klagelieder, Daniel, Ester, Esra, Nehemia, Chroniken) stammen von anderen Autoren, vornehmlich von Yosef Kara (1065-1130), einem Schüler Rashis. Die Handschrift ist in ihrer Anlage und künstlerischen Gestaltung einmalig. Der in in drei Spalten geschriebene Text enthält nur den Kommentar und nicht, wie sonst üblich, auch den kommentierten Bibeltext. Bemerkenswert ist der Plan für eine aufwändige Illuminierung, der jedoch nur teilweise realisiert wurde. Die Handschrift ist nicht nur die älteste illuminierte hebräische Handschrift deutschen Ursprungs, vielmehr in der Besonderheit ihres Stils und ihres Illustrationsprogramms auch die einzige dieser Art. In den vollendeten 17 farbigen Miniaturen und ornamentalen Elementen lassen sich deutliche Anklänge an die spätromanische christliche Ikonographie erkennen, wie sie in lateinischen illuminierten Handschriften dieser Epoche im Würzburger Umkreis gepflegt wurde. Der Text wurde von zwei Kopisten geschrieben und 1233 vollendet. Beide Bände gelangten im 16. Jahrhundert in die Sammlung von Johann Jakob Fugger, die 1571 vom Herzog von Bayern, Albrecht V., für die Münchner Hofbibliothek, die Vorläuferin der Bayerischen Staatsbibliothek, erworben wurde. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung

Rechtehinweis Beschreibung

CC0