Jn no[m]i[n]e sancte [et] indiuidue trinitatis Jncipit [con]cordia discordantiu[m] canonu[m] : mit Brief an Albignanus, Venedig 8.6.1479, von Bartholomaeus Puteus und an Puteus, Padua 22.7. 1479, von Albignanus

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Der Kamaldulensermönch und Bologneser Rechtslehrer Gratian (gestorben vor 1160) schuf um 1140 das Decretum Gratiani, eine systematische Sammlung kirchlicher Rechtstexte, die in der katholischen Kirche bis 1918 Gültigkeit behalten sollte. Dieses Exemplar des Decretum Gratiani mit der Glosse des Johannes Teutonicus in der Bearbeitung des Bartholomäus Brixiensis wurde 1479 in Italien gedruckt und dort auch illuminiert. Dabei erhielt es neben Deckfarbeninitialen eine einzige gerahmte Widmungsminiatur, die sich über zwei Textspalten (Folio 2 recto) ausdehnt: Der zentral thronende Papst empfängt im Beisein dreier Kardinäle aus der Hand des knienden Gratian das Buch. Der Miniator dieser Szene war Antonio Maria da Villafora, der seit seiner Heirat 1469 in Padua dokumentiert ist und dort bis 1511 arbeitete. Die Illumination dieses Exemplare fällt in seine frühe Schaffensphase, deren karge Reduziertheit ebenso charakteristisch für den Künstler ist wie seine teils sehr verspielten Hauptwerke. Der Künstler spezialisierte sich in Zusammenarbeit mit seiner gut organisierten Werkstatt auf die Dekoration gedruckter Bücher, wovon weitere Inkunabeln in der Bayerischen Staatsbibliothek zeugen. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

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