Expositio super tertio Canonis Avicennae : [1-5] / [1]

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Dieser fünfteilige Kommentar des Arztes und Naturphilosophen Gentilis de Fulgineo (gestorben 1348) zum Kanon der Medizin des persischen Arztes Avicenna (auch: Abū 'Alī al-Husayn bin 'Abd Allāh ibn Sīnā, 980-1037) wurde in Padua (Italien) gedruckt, jedoch in Deutschland illuminiert und in drei Bände gebunden. Erstbesitzer war der Arzt, Büchersammler und Kompilator der nach ihm benannten Schedelschen Weltchronik, Hartmann Schedel (1440-1514). Er beauftragte in Nürnberg einen unbekannten Buchmaler mit der Illuminierung des Bandes. Ungewöhnlich sind die beiden Autorenbilder (Folio 2 recto) von Avicenna und Gentilis, deren Namen Schedel neben den Bildern vermerkte. Mit langen roten Mänteln bekleidet und und mit roten Kappen thronen sie auf Holzbänken unter Baldachinen, ihre Händestellung deutet auf einen fiktiven Dialog. Am unteren Fuß der Seite ist ein Allianzwappen zu sehen, das Schedels eigenes Wappen (einen Mohrenkopf) mit dem seiner ersten Frau Anna Heugel (zwei gekreuzte Hacken) verbindet; mit ihr war Schedel von 1475 bis zu ihrem Tod 1485 verheiratet. Eine große verzierte Initiale und Rankenausläufer schmücken die Seite zusätzlich. Wie eine kurze handschriftliche Notiz am unteren Rand innen auf dem hinteren Buchdeckel belegt (v ½ lb pro illigatura in singulis), ließ Schedel das Werk in einer Nürnberger Werkstatt für fünfeinhalb Pfund binden. – Schedels Bibliothek gelangte um die Mitte des 16. Jahrhunderts in den Besitz von Johann Jakob Fugger (1516-1575), der sie 1571 an Herzog Albrecht V. für die Münchner Hofbibliothek verkaufte. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

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