Biblia pauperum : [Blockbuch]

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die "Biblia pauperum" oder "Armenbibel" ist ein zentrales Werk der spätmittelalterlichen Typologie, das vermutlich im 13. Jahrhundert im südostdeutschen oder österreichischen Raum entstand. Der Titel tritt erst in spätmittelalterlichen Handschriften auf, bedeutet aber nicht, dass das Werk vor allem für Arme oder weniger Gebildete intendiert war. Es diente vielmehr der Vermittlung biblischen Wissens, indem es die Erfüllung des Alten durch das Neue Testament veranschaulichte. Im Mittelpunkt jeder Tafel steht eine christologische Bildszene des Neuen Testaments (Antitypus), die zwei alttestamentarische Bildszenen (Typen) flankieren und vier Prophetenbildnisse umgeben. In die Bilder sind kurze Texte integriert, so Titelverse, Prosaerläuterungen und Weissagungen der Propheten. Das Werk war in xylographischen und typographischen Drucken verbreitet. Die lateinische "Biblia pauperum" ist in elf Blockbuchausgaben überliefert, von denen die frühen vermutlich in den Niederlanden entstanden sind. Etwa gleichzeitig, um 1462/1463, erschien bei Albrecht Pfister in Bamberg der erste Druck mit beweglichen Lettern (BSB-Ink B-502). Die ersten deutschsprachigen Blockbücher des Werks entstanden 1470 in Nördlingen und 1471 in Nürnberg. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0