Gebetbuch der Haremsdame Düzdidil - BSB Cod.turc. 553

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Düzdidil, die dritte Haremsdame des Osmanenherrschers Abdülmecid I. (Regierungszeit 1839-1861), gab um 1844 ein Gebetbuch in Auftrag. Ein tragischer Umstand hatte sie dazu veranlasst: Zu dieser Zeit grassierte in Istanbul die Tuberkulose und auch die 19-jährige Düzdidil war unheilbar daran erkrankt. Ihrem Rang entsprechend fiel die buchkünstlerische Ausstattung des Gebetbuches sehr luxuriös aus. Auf mehr als 400 Seiten sind 33 Koransuren, 80 Bitt- und Lobpreisgebete und 61 Miniaturen enthalten. Die Kallikgraphie im Naskhi-Duktus stammt von Hâfiz Hasan Râsid; die üppige, ganz im Rokokostil gehaltene Illumination des Textes und die Illustrationen am Schluss der Handschrift von einem Maler namens Hüseyin. Diese zeigen die wichtigsten islamischen Heiligtümer Mekka und Medina (218verso/219recto) sowie Prophetenreliquien aus dem Topkapi-Palast (z.B. Gebetsteppich, Gebetskette, Zahnstocher, Standarten). Doch auch andere volkstümliche Sujets wie z.B. Zulfikâr, das Schwert 'Alīs, ein Fußabdruck des Propheten und das Siegel Salomons sind in einer höchst qualitätvollen und ansprechenden Malerei dargestellt. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung

Rechtehinweis Beschreibung

CC0