Beschreibung
Diese auf beinahe durchsichtiges Gazellenpergament geschriebene Amulettrolle wurde im 18. oder 19. Jahrhundert im Iran hergestellt, sie bietet Schutz gegen das Böse durch die in ihr verborgenen heiligen Texte. Die Rolle ist in 14 gold- und grüngerahmte Gebetsfelder gegliedert, die in einer minutiös ausgeführten arabischen Kalligraphie Anrufungen Gottes und schutzkräftige Koranverse enthalten. Das letzte und längste Gebet wird von einem magischen Quadrat mit geheimen Schriftzeichen und Zahlen geschlossen, die den Amulettcharakter der Rolle unterstreichen. Die Gebetsfelder sind von einem in abwechselnd roter und blauer Tinte geschriebenen Textband umrahmt, in dem Gott für den Besitzer dieser Schriftrolle um Abwendung von Schaden und Unheil, Krankheit und Leid, von Ruin und Überschwemmung und um Fernhalten von Teufeln, bösen Geistern und Dämonen als Überbringern unglücklicher Ereignisse gebeten wird. Auch der Schutz vor dem Bösen Blick, der im islamischen Volksglauben eine wichtige Rolle spielt, wird erfleht. Die Rolle ist in einem zylindrischen Gehäuse untergebracht, an dem eine Kette befestigt ist. Amulettrollen werden im islamischen Kulturkreis, insbesondere von schutzbedürftigen Kindern, gegen jede Art von Unheil getragen. Zum Schutz gegen Krankheiten werden sie auch Tieren umgehängt. Datum: 2019
Autor
Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung