Legenda sanctorum aurea, verdeutscht in elsässischer Mundart [u.a.] - BSB Cgm 6

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die sogenannte 'Legenda aurea' (Goldene Legende) ist eine außerordentlich populäre Sammlung von Festbeschreibungen, Lebensgeschichten und Heiligenlegenden, die der Dominikanermönch Jakob von Voragine vor 1267 in lateinischer Sprache verfasste. Geordnet sind die mehr als 180 Texte nach dem Verlauf des Kirchenjahres, beginnend mit dem Advent. Mehr als tausend erhaltene Abschriften der lateinischen Version und 97 gedruckte Ausgaben allein bis zum Jahr 1500 belegen, dass die Legenda aurea das wohl erfolgreichste Volksbuch des Mittelalters war. Um 1335 wurde der Text ins Französische übertragen und kurz darauf, noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts , entstand mit der 'Elsässischen Legenda aurea', die erste Übersetzung in eine deutsche Mundart. Diese Pergamenthandschrift wird am Schluß (Blatt 210 verso) vom Schreiber auf den 23. Februar 1362 datiert, sie ist damit die älteste bekannte Abschrift der Übersetzung und ihr wichtigster Textzeuge; sie bildete als Leithandschrift die Grundlage der modernen Edition. Sprache und vereinzelt auch die Details in den Miniaturen lassen auf eine Entstehung der Abschrift in Straßburg schließen. Die reiche Illustrierung mit 178 Miniaturen, die auch vor der Darstellung von Gewalt nicht zurückschrecken, lassen erkennen, dass derartige Bücher nicht nur frommer Erbauung sondern auch der literarischen Unterhaltung dienten. //Autor: Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung Handschriften und Alte Drucke // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

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