Kitāb ʿAǧāʾib al-maḫlūqāt wa-ġarāʾib al-mauǧūdāt - BSB Cod.arab. 464

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Zakarīyā Ibn Muḥammad al-Qazwīnī (1203-1283) übte während der Regierungszeit des letzten Abbasidenkalifen Musta'sim (1240-58) ein hohes Richteramt in Wasit und Hilla (im heutigen Irak) aus. Sein Werk 'Die Wunder der Schöpfung und die Merkwürdigkeiten der existenten Dinge' (auch als Kosmographie des Qazwīnī bekannt) ist vermutlich in den 60er Jahren des 13. Jahrhunderts im Südirak entstanden und gilt als die berühmteste islamische Kosmographie. Davon zeugen zahlreiche illustrierte Handschriften arabischer, türkischer, persischer und indischer Provenienz. Die vorliegende Handschrift enthält zahlreiche schematische Darstellungen der Planeten und über 400 Miniaturen und Zeichnungen. Sie entstand 1280 drei Jahre vor dem Tod des Autors in Wasit und ist die älteste bekannte Handschrift des Qazwīnī. Der erste Teil behandelt die überirdische Welt: die Planeten, die Sternbilder und die Engel. Der zweite Teil beschreibt die irdische Welt mit Bergen, Flüssen, Seen, Meeren, Tieren, Pflanzen und seltsamen Wesen. Qazwīnīs Werk ist geprägt von der Lehre der Einheit Gottes und der Einheit des gesamten Kosmos als seiner Schöpfung. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Darstellung der Engel, die ungewöhnlich beweglich und lebendig erscheinen. Die einzigartige Farbgebung in dieser Handschrift läßt die Engel als lichte, durchsichtige Gestalten erscheinen. Datum: 2019

Autor

Bayerische Staatsbibliothek, Orient- und Asienabteilung

Rechtehinweis Beschreibung

CC0