Psalter mit Kalendarium für Stams in Tirol - BSB Clm 15909

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die Handschrift ist um 1250/60 wahrscheinlich im oberrheinischen Gebiet entstanden und bildet ein wichtiges Beispiel für Heiligendarstellungen in den Psalter-Initialen, die im 13. Jahrhundert in Deutschland große Beliebtheit erlangten. Enthalten ist in den Initialen ein umfangreicher Zyklus von Heiligenbildern, von denen allerdings etliche aufgrund fehlender Umschriften nicht eindeutig zu bestimmen sind. Identifizierbar sind beispielsweise (136 recto) Katharina mit dem Rad und (54 recto) Georg mit dem Drachen. Der Tradition folgend ist am Beginn des Psalters im unteren Teil der 'Beatus vir'-Initiale (8 recto) der Harfe spielende David dargestellt, hier mit der Taube des Heiligen Geistes im oberen Teil. Markiert wird der Beginn der einzelnen Psalmen und Cantica (Gesänge) durch goldene und silbrige Majuskeln auf blauem oder rosa Grund, die mit feinen weißen Ornamenten verziert sind. Zeilenfüllungen mit einer Vielzahl von Motiven in roter und blauer Federzeichnung an den Zeilenenden durchziehen die ganze Handschrift. Neben variantenreichen Blatt- und Rankenmotiven finden sich beispielsweise Vögel, Fische, Drachen und Engelsköpfe. Im 14. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Zisterzienserkloster Stams, dort wurde ein zisterziensischer Kalender an den Anfang der Handschrift gesetzt, in dem die Kirchweihe von Stams am 5. September vermerkt ist. Später gelangte der Band auf unbekanntem Weg in die Benediktinerinnenabtei Nonnberg in Salzburg, von dort kam der Codex 1815 nach München. // BSB, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

CC0