Psalter: Psalteria et cantica ferialia cum antiphonis; accedunt Cantica uaria [u.a.] - BSB Clm 19201

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Den Psalter schmücken drei ganzseitige, außergewöhnlich große Miniaturen, ein großformatiges Bild sowie 54 historisierte Initialen. Dem Kalender und den Psalmen folgen Lobgesänge, Hymnen, sowie Marien- und Totenoffizium. Insbesondere der Buchschmuck spricht dafür, dass die Handschrift für die Benediktinerabtei Tegernsee bestimmt war. Schon in der ersten Miniatur (Blatt 1 verso) werden unterhalb des Tegernseer Wappens die Gründer des Klosters - die Brüder Adalbert (der erste Abt von Tegernsee) und Otkarius genannt. Auf Blatt 8 verso kniet der Stifter des Psalters, Abt Maurus Leyrer von Tegernsee (1512-1528) vor dem Patron des Klosters, dem Heiligen Quirin, der mit kaiserlichen Insignien und den Gesichtszügen Kaiser Maximilians I. erscheint. Geschrieben wurde der Psalter wohl 1514 - diese Jahreszahl findet sich Blatt 176 recto sowie oberhalb der großen Miniatur Blatt 247 recto. Bei dem dort knienden Benediktinermönch handelt es sich vermutlich um den Schreiber, den Mönch Paulus Wigg. Die aufwendige, qualitätvolle Bemalung folgte bis ins Jahr 1515 (Blatt 8 verso am Fuß der Säulen sind die römischen Ziffern MD XV zu lesen). Buchmaler war Jörg Gutknecht von Augsburg, der 1497 seine Lehre beim Augsburger Maler Thomas Burgkmair begonnen hatte und 1515 Novize in einem Kloster war. Seine Signatur findet sich auf Blatt 8 recto im Architrav der Pfeilernische, über den Heiligen. Im Zuge der Säkularisation des Klosters Tegernsee kam die Handschrift 1803 nach München. Datum: 2019

Autor

BSB, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0