Psalter für Kloster Tegernsee: Psalteria et cantica ferialia cum antiphonis; accedunt Cantica uaria [u.a.] - BSB Clm 19202

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Im Schreibervermerk auf Blatt 313 verso erfahren wir, dass der Tegernseer Mönch Konrad Sartori, der von 1500 bis zu seinem Tod 1531 das Amt des Bibliothekars im Kloster bekleidete, die Handschrift im Jahr 1516 beendete. Auftraggeber war wohl der Tegernseer Abt Maurus Leyer (Abt 1512-1528, gest. 1534). Dass der Illuminator noch im darauf folgenden Jahr an der Ausstattung arbeitete, bezeugen das eingetragene Datum '1517' auf Blatt 62 verso (über dem Tor) und Blatt 159v auf der Säule, an die Christus gebunden ist. Nach dem Kalender folgen die Psalmen, Lobgesänge (cantica), Hymnen sowie ein Totenofficium. Der Buchschmuck des Codex geht auf die Ausstattung des kaum älteren Psalters Clm 19201 zurück, der vom Augsburger Maler Jörg Gutknecht gestaltet wurde. So finden sich am Anfang der Handschrift drei außergewöhnlich große, ganzseitige Bilder, die inhaltlich denen der älteren Handschrift entsprechen. Den Anfang machen die Darstellungen von Abt Adalbert und seinem Bruder Otkarius, die das Kloster im 8. Jahrhundert gemeinsam gegründet hatten. Die monumentalen Figuren im Mönchsgewand halten ein Modell der Tegernseer Kirche. Die Bilder zwischen Kalender und Psalmen zeigen die Heiligen Peter, Benedikt und Paulus (Blatt 8 recto) sowie den Klosterpatron Quirin flankiert von den Heiligen Chrysogonus und Castor (Blatt 8 verso). Im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift 1803 von Tegernsee nach München. Seitdem gehört sie zu den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek. Datum: 2019

Autor

BSB, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke

Rechtehinweis Beschreibung

CC0