Das Nibelungenlied und die Klage, Handschrift D (sog. Prunner Codex) - BSB Cgm 31

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Das bedeutendste mittelhochdeutsche Heldenepos wurde um 1200 von einem anonymen Dichter in Passau am Hof des Bischofs Wolfger von Erla (um 1140-1218) auf Grundlage älterer Sagenstoffe verfasst. In 39 Aventiuren (Abenteuern) und rund 2400 Strophen werden Leben und Tod des Helden Siegfried sowie Kriemhilds Rache besungen. Den historischen Kern der Sage bildet die Niederlage des völkerwanderungszeitlichen Burgundenreichs gegen hunnische Hilfstruppen im Jahre 436. Mit 35 Handschriften und Fragmenten gehört das Nibelungenlied zu den am besten überlieferten Texten des deutschsprachigen Mittelalters. Die vorliegende Pergamenthandschrift aus Schloss Prunn an der Altmühl (Handschrift D) stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie enthält das Nibelungenlied (1v-144r) und einen Teil der "Klage" (114r-168v). Während im Lied-Teil die Verse fortlaufend sind und pro Seite mindestens acht bis neun Klein-Initialen stehen, finden sich im Klage-Teil, dessen Verse abgesetzt sind, auf jeder Seite meist nur ein bis zwei Initialen. Die "Klage" ist eine Fortsetzung des Nibelungenliedes in Reimpaaren, die von der Nachgeschichte des Burgunderuntergangs handelt und sie christlich deutet. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0