Augsburger Liederbuch - BSB Cgm 379

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Neben dem Liederbuch der Clara Hätzlerin (1471) gehört das "Augsburger Liederbuch" von 1454 zu den wichtigen Zeugen der Liedkultur im Augsburg des 15. Jahrhunderts. Die Handschrift Cgm 379 enthält eine Sammlung von 97 Liedern, vornehmlich Liebes- und Studentenliedern, die von Kleindichtungen (Sprüche, Rätsel, Priameln, Mären, Minnereden etc.) und Chronikalischem aus späterer Zeit umrahmt sind. Das "Augsburger Liederbuch" wurde laut Schreiberkolophon auf Bl. 147v am 11. Juli 1454 in Augsburg abgeschlossen. Die ältesten Lieder stammen aus dem 14. Jahrhundert, die jüngsten aus der Zeit des Sammlers. Es sind keine Melodien überliefert; die Autoren sind bis auf genannte Ausnahmen (u.a. Muskatplüt, Oswald von Wolkenstein) meist unbekannt. Auch lassen die Lieder kein wirkliches Ordnungsprinzip erkennen, lediglich der am Anfang von einem Mann an eine Frau gerichteten "salutatio" scheint ein in Prosa abgefasster Liebesbrief eines Mädchens am Ende zu entsprechen (Elisabeth Wunderle). Die nicht gerade sorgfältig geschriebene Handschrift gibt Rückschlüsse auf eine zum momentanen Gebrauch bestimmte Liedkompilation. Datum: 2016

Autor

Peter Czoik

Rechtehinweis Beschreibung

CC0