Kollektar: "Orationale von St. Erentrud" - Capitula et orationes diebus dominicis et festivis in choro recitari solita, praecedente calendario - BSB Clm 15902

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Mit dieser 155 Pergamentblätter umfassenden Prunkhandschrift vom Ende des 12. Jahrhunderts erreichte die Salzburger Buchmalerei einen neuen Höhepunkt. Aus der Benediktinerinnenabtei St. Erentrud in Nonnberg stammend, ist doch auf Grund liturgischer Merkmale und der Ausstattung eine ursprüngliche Bestimmung der Handschrift für St. Peter, zumindest aber ihre Entstehung in diesem ältesten und bedeutendsten Kloster Salzburgs anzunehmen. Wann die Handschrift in den Besitz des mit St. Peter eng verbundenen Nonnenstifts kam, ist unbekannt. Das Orationale, das nach dem Kirchenjahr geordnet Capitula (Lesungen) und Orationes (Gebete) enthält und dem liturgischen Gebrauch entsprechend einen einleitenden Festkalender besitzt, zeigt von den kleinen Initialen bei den einfachen Festen bis zu den großen Initialminiaturen auf gemustertem Pupurgrund die Beherrschung einer durchdachten und planvollen Dekorationskunst, bei hohem stilistischen Niveau der Ausführung. Die Offenheit der Salzburger Buchmaler für neue Errungenschaften der Malerei wird in der erneuten Auseinandersetzung mit der byzantinischen Kunst deutlich, von der besonders die Marienbilder der Handschrift geprägt sind. // Autorin: Elisabeth Klemm // Datum: 2019

Rechtehinweis Beschreibung

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